15th Oct 2014

Thema: Strom   

Hoffnung auf Strompreisenkung? - EEG-Umlage sinkt 2015 auf 6,17 Cent


Wie die Bundesregierung am Mittwoch bekannt gab, wird die EEG-Umlage für 2015 auf 6,17 Cent je Kilowattstunde festgelegt. Damit sinkt die Ökostrom-Umlage erstmals seit ihrer Einführung – wenn auch nur um 0,07 Cent je kWh. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel begrüßt die Entwicklung als Durchbruch bei der Strompreisentwicklung. Für einen Familienkaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden sind dies jedoch lediglich 2,80 EUR im Jahr.

Mit der EEG-Umlage wird die Einspeisung von Ökostrom finanziert. Hierfür ermitteln die Übertragungsnetzbetreiber Tennet TSO, Amprion, Hertz 50 und TransnetBW die Differenz zwischen den gesetzlich zugesicherten Zahlungen für den Ankauf von Ökostrom und den Einnahmen beim Verkauf des Ökostroms an der Strombörse. Zusätzlich werden eventuell vorhandene Defizite bzw. Guthaben auf dem EEG-Konto entsprechend verrechnet. Besonders die gesunkenen Strompreise an den Strombörsen belasten dabei die Rechnung. Eine Senkung kommt dennoch zustande, da im letzten Jahr die Umlage etwas zu hoch angesetzt war und somit ein Überschuss von ca. 1,4 Milliarden Euro vorhanden war. Auch wenn Sigmar Gabriel diese marginale Senkung gern seinem Handeln zuschreiben möchte, kann dies nicht nachvollzogen werden. Die Opposition wirft dem Wirtschaftsminister im Gegensatz vor, dass er die großzügigen Befreiungen für energieintensive Unternehmen sogar noch ausgeweitet hat und es somit zu keiner wirklichen Entlastung für die Endverbraucher kommen kann.

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) erwartet ein Ende der stark steigenden EEG-Umlage, geht jedoch auch nicht von stetig fallenden Werten aus. So erwartet der Branchenverband für 2016 eine weitere marginale Steigerung, welche jedoch 2017 wieder leicht steigen wird.

Der größte Preistreiber bei den Erhöhungen der letzten Jahre waren die sinkenden Börsenstrompreise in Verbindung mit den Privilegien für die energieintensiven Industrieunternehmen. So ist der Strompreis an der Börse in den vergangenen vier Jahren um ca. 40 Prozent gefallen. Hier sehen die Experten auch Handlungspotentiale bei den Stromanbietern, welche den Strom über die Börse ankaufen und den Endverbrauchern zur Verfügung stellen. Auch wenn es sicherlich nur wenige Strompreissenkungen geben wird, sollte man die nächste Preiserhöhung oder Stagnation kritisch betrachten und gegebenenfalls über den Stromvergleich einen günstigeren Anbieter finden.

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